Es gibt sie: Initiativen von Mitarbeitern mit dem Wunsch nach Veränderung!

Jeder Mitarbeiter im Unternehmen kann etwas bewirken. Mit seiner Arbeit, mit seinem Wissen, mit seiner Erfahrung. Nicht immer lässt sich aber alles das, was gewünscht wird, direkt beeinflussen. Es wird anders entschieden, die Führungskräfte ordnen etwas an oder aber auch die Führungsstärke lässt zu wünschen übrig. Dann entsteht der Wunsch nach Veränderung!

Ist dieser groß genug, beginnt man, aktiv etwas dafür zu tun und gründet dadurch unbewusst und hoch motiviert eine solche Initiative aus der Mitte des Unternehmens heraus: aus Sicht der Mitarbeiter.

Wie es genau dazu kommt und was man als Unternehmen bzw. Mitarbeiter beachten sollte, ist im Folgenden näher beschrieben!

Wie kommt es zu diesen Initiativen?

Initiativen von Mitarbeitern mit dem Wunsch nach Veränderung entstehen immer dann, wenn Mitarbeiter in ihrer Position und/oder mit dem Tun des Unternehmens unzufrieden sind. Als Mitarbeiter hat man meist nur einen begrenzten Wirkungsraum und kann beispielsweise nicht direkt in die Entscheidungen der Firma eingreifen.

Den Wunsch nach Veränderung kann der Mitarbeiter nicht ablegen und entweder es entsteht Resignation, es führt zu einer Kündigung, oder der Mitarbeiter beginnt, mit den vorhandenen Mitteln an der Veränderung zu arbeiten. Diese Mitarbeiter sind meisten höchst intrinsisch motiviert und arbeiten selbstständig.

Die Initiative hat einen Namen: Graswurzelinitiativen

„Graswurzelinitiativen sind das Beste, was Unternehmen passieren kann: Menschen denken mit und entwickeln gemeinsame Ideen, wie es noch besser gehen könnte …“ 1

 

Graswurzelinitiativen beschreiben Eigen-Initiativen von Mitarbeitern, ohne direkte Unterstützung von der Geschäftsführung, die das Ziel haben, Änderungen und Optimierungen umzusetzen. Sie entstehen häufig dann, wenn motivierte Mitarbeiter Mängel oder Verbesserungspotentiale entdecken und führen schlussendlich zu einer optimalen Nutzung von Potentialen und Wissen im Unternehmen. Das gleichnamige Buch von Alexander und Sabine Kluge 2 erklärt ausführlich, wie man mit solchen Initiativen umgeht.

Welche Vorteile haben solche Initiativen?

Lässt man solche Eigen-Initiativen von Mitarbeitern zu, sind die Vorteile vielfältig:

  • Mitarbeiter-Interessen für das Unternehmen werden direkt abgebildet

Ideen und der Wille zur Umsetzung und Gestaltung kommen aus der Mitte des Unternehmens und bilden dadurch die Mitarbeiter-Interessen des Unternehmens ab. Es ist keine Unternehmensvorgabe vorhanden.

  • Potentiale der Mitarbeiter werden genutzt

Nutzung von Kreativität, Eigeninitiative und Motivation der Mitarbeiter genauso wie soziale und unternehmensweite Vernetzung wird immer wichtiger.

  • Kommunikation wird verbessert

Graswurzelinitiativen erfordern ausreichende und wertschätzende Kommunikation genauso wie transparente und umfassende Information. Bewusst hinhören und bewusst rückmelden – von Führungskraft zu Mitarbeiter und umgekehrt führt letztlich zur „Detektion“ dessen, was nötig ist.

  • Verbindung mit dem Unternehmen steigt

Leben solche Initiativen, fühlen sich Mitarbeiter mit dem Unternehmen verbunden und „schauen drauf“. Es entsteht dadurch eine Art „Bewusstsein des Unternehmens“, wenn man Initiativen und die damit verbundenen Anstöße ernst nimmt.

  • Vertrauen der Führung in die Mitarbeiter und umgekehrt steigt

Durch aktives Unterstützen solcher Graswurzelinitiativen müssen Führungskräfte und Geschäftsführung mehr Vertrauen in ihre Mitarbeiter haben und sie auch „einfach mal machen“ lassen. Gleichzeitig können nur bei ausreichend Vertrauen auch potentielle Missstände durch Dialog aufgezeigt werden.

  • Unternehmen verändern sich

Durch Zulassen der Graswurzelinitiativen wird eine Veränderung = Transformation angestoßen, die das Unternehmen nachhaltig innovativer und agiler werden lässt.

Welche Herausforderungen bergen solche Initiativen?

Es gibt viele Herausforderungen, denen man begegnen muss. Graswurzelinitiativen sind:

  • nicht formal verankert und auch nicht direkt steuerbar
  • nicht budgetiert oder sonst eingeplant – Arbeitszeit und Mittel können abhängig vom Grad der Unterstützung eigenmächtig umgewidmet werden
  • Nicht strukturiert, d.h. es kann u.U. unkontrolliert alles in Frage gestellt werden und nicht nur „lohnenswertes und veränderbares“
  • abhängig vom Vertrauen der Führungskräfte in die Mitarbeiter – loslassen können will gelernt sein!
  • abhängig von der Kommunikationsfähigkeit der Mitarbeiter und Führungskräfte – offener und wertschätzender Dialog gewünscht

Wie geht man als Unternehmen mit solchen Initiativen um?

Als Unternehmen und Führungskraft muss man wissen, wie man mit diesen Initiativen umgeht. Denn es gilt den Spagat zwischen eingefahrenen Strukturen und den Kompetenzen der Mitarbeiter sowie dem Wohl des Unternehmens erfolgreich zu meistern. Daher sollte in Unternehmen folgender Umgang gepflegt werden:

  • Führungskräfte sollten gezielt unterstützen
  • Wenn möglich: Nicht beenden! Dies führt zu Demotivation
  • Informationsfluss gewährleisten – offen, transparent, wertschätzend
  • Entscheidungsbefähigung und -befugnis wenn möglich dorthin delegieren, wo auch Problem ist

Wie kann ich als Unternehmen solche Initiativen nutzen?

Graswurzelinitiativen sind ein Indiz dafür, dass sich Mitarbeiter grundsätzlich wohlfühlen und nur partiell anderer Meinung sind bzw. etwas anders machen würden. Zum Zeitpunkt der Initiative sind sie meist nicht bereit, ihre Stelle zu kündigen. Führt diese Initiative nicht zum Erfolg, entstehen häufig Mitarbeiter, die Dienst nach Vorschrift machen innerliche Kündigung, die sich nicht engagieren oder die tatsächlich das Unternehmen verlassen. So etwas braucht niemand!

Als Unternehmen sollte man diese Initiativen als konstruktive Kritik mit direkt vorhandenem Verbesserungspotential sehen. Lässt man nicht nur die Initiative laufen, sondern unterstützt sie aktiv mit Geld, Zeit, Ideen, Mitarbeitern, …, sind aktive, interessierte und motivierte Mitarbeiter das Ergebnis! Und so etwas kann doch jedes Unternehmen gut gebrauchen.

Referenzen und weiterführende Literatur

New Work 16.05.2021

1 Graswurzelbewegung in Organisationen  18.05.2021

2 Kluge, S. & Kluge, A. 2020. Graswurzelinitiativen in Unternehmen: Ohne Auftrag – mit Erfolg. Vahlen


Warning: Undefined variable $post in /home/httpd/vhosts/my-digital-revolution.com/httpdocs/wp-content/plugins/gws-functions/gws-functions.php on line 149 Warning: Attempt to read property "ID" on null in /home/httpd/vhosts/my-digital-revolution.com/httpdocs/wp-content/plugins/gws-functions/gws-functions.php on line 149

Carina Hambrock

Carina Hambrock ist Technikerin und begeistert von Digitalisierung in den unterschiedlichen Facetten. Sie liebt es, neue Techniken und Technologien genauso wie auch neue Menschen und Sichtweisen kennenzulernen. Sie ist Herausgeber von my-digital-revolution.com und vernetzt dort praktisches Wissen von sich selbst und anderen , um möglichst alle zum Verständnis und zur erfolgreichen Umsetzung von Digitalisierung und digitaler Revolution zu befähigen.


Weitere interessante Inhalte:

Das hier ist erst der Anfang!